Mit Airbrush lackieren: So geht’s einfach (Anleitung)
Wer eine Airbrush Pistole beziehungsweise Ausrüstung besitzt, denkt natürlich sogleich, dass er sie gleichzeitig zum Lackieren nutzen könnte. Ob das funktioniert und welche Vor- und Nachteile es hätte, wird in den weiteren Ausführungen beleuchtet.
Zum anderen ist das Thema Gesundheit ebenso im Fokus und soll mit ihren Vorkehrungen vor einer nachstehenden Step by Step Anleitung zum Lackieren vorgeschaltet sein. Bei jener Anleitung ist ein Motiv auf dem Malgrund Motorhaube beispielhaft gewählt.
Vor- und Nachteile vom Lackieren mit Airbrush
Gerade wenn du im Custom Painting Bereich tätig bist oder andere Hausgegenstände überlackieren möchtest, wirst du die Idee entwickeln, deine Airbrush Pistole dafür ebenfalls einzusetzen. Dabei sind allerdings zunächst die Vor- und Nachteile abzuwägen, bevor du dich tatsächlich da heranwagen solltest.
Der größte Vorteil ist natürlich jener, dass du deine Airbrush Pistole quasi als Allrounder einsetzen kannst. Voraussetzung ist allerdings, dass die Düsengröße für die jeweilige Airbrush Farbe zum Lackieren geeignet ist. Einige sind mit zwei Düsengrößen erhältlich und austauschbar. Dazu aber im nächsten Kapitel mehr.
Hochwertig und leicht im Umgang, die Devilbiss SLG-620-1,3mm Allzwecklackierpistole:
Der große Nachteil ist dann aber folglich, dass du zwar die richtige Farbe für den Malgrund einsetzt, diese aber womöglich deine Airbrush Pistole intensiv verstopfen könnte. Deswegen lohnt sich nachstehend ein Blick auf jene Pistolen, die den Anforderungen annähernd gerecht werden könnten.
Zuvor kann dir jedoch die Alternative ans Herz gelegt werden, die nicht unbedingt an Qualität schlechter ist und nur ein bisschen teurer wird. Denn beim Beispiel „Custom Painting“ bleibend kannst du die Grundierung mit einer Sprühdose und das Airbrush Motiv mit deiner Airbrush Pistole selbst machen. Erst die Tätigkeit mit dem Klarlack solltest du einer Autolackierer übergeben, damit die Oberfläche nicht scheckig, sondern schön gleichmäßig glänzend wird.
Ansonsten kannst du das Lackieren mit Klarlack ebenfalls selbst durchführen, wenn du einen Kompressor hast, der das Dauer-Lackieren unterstützt, und ergänzend eine Spritzpistole Typ HVLP oder LVLP mit Schlauch und ggf. Adapter für den Kompressor besorgst.
Optimal sind Kompressor-Sets mit Pistole wie das von Timbertech:
Welche Airbrush Pistolen eignen sich zum Lackieren?
Normalerweise solltest du eine Airbrush Pistole auswählen, die sehr groß und fast wie die Lackierpistolen dimensioniert ist. Das kommt natürlich nicht so oft vor, da das eigentliche Feld des Airbrush Lackierens den Spritzpistolen überlassen wurde.
Zuerst achte auf die Herstellerangaben, ob die jeweilige Pistole dafür geeignet ist. Einige Hersteller lassen dies meistens offen. Die nachstehenden zwei Varianten könnten die Bedingungen allerdings annähernd erfüllen, wenn die Mischung des Lacks sehr gut durchgeführt wurde.
Die erste Alternative ist die Pistole des Typs Colani der Marke Harder & Steenbeck. Sie wird laut Hersteller flexibel mit einer Düsengröße zwischen 0,2mm bis 1,2mm angeboten. Letztere ist dann schon die ideale Größe um verdünnte Lacke für die anderen Tätigkeiten auftragen zu können.
Hochwertig und leicht im Umgang, die Colani Pistole von Harder & Steenbeck:
Zudem hat die Marke Hztyyier mit ihrem Airbrush Kit eine Pistole zwischen 0,3mm bis 0,8mm im Repertoire. Mit der letzten Größe kommen wir natürlich in einen Grenzbereich. Aber mit einer sehr guten Verdünnung könntest du es mit einer Lackierung wagen.
Zudem sollte die Pistole für das Lackieren einen großen Fließ- oder alternativ einen seitlichen Saugbehälter aufweisen, damit du genügend Sprühdurchgänge durchführen kannst. 15ml oder mehr sollten es dann mindestens sein, wobei dieser auch einen schützenden Deckel haben sollte. Dieser bewahrt den Lack vor einem Herauslaufen bei gleichzeitig unvorsichtigem Hantieren.
Es ist noch einschränkend zu erwähnen, dass du auch nicht uneingeschränkt den Lack verdünnen kannst, damit die Pistole möglichst nicht verstopft. Denn zu viel Verdünnung kann die Farbe sichtbar aufhellen.
Preiswert und vielseitig einsetzbar, das Mehrzweck Airbursh-Kit von Hztyyier:
Gesundheitliche Vorkehrungen
Es wird nun davon ausgegangen, dass du Farben verwenden möchtest, die du nicht direkt einatmen solltest. Sie haben Verdünner, Lösungen oder andere Chemikalien beigemischt, die gesundheitsschädlich sein könnten. Deswegen ist dir unbedingt eine Atemschutzmaske speziell für Lackierarbeiten zu empfehlen. Zusätzlich gehört eine dicht abschließende Schutzbrille hinzu.
Perfekten Schutz gewährt die 3M Mehrweg-Halbmaske
Trotz dieser persönlichen Schutzausrüstung solltest du in einem gut belüfteten Raum arbeiten. Da die Anforderungen an eine staubfreie Umgebung bezogen auf den Lack nicht so einfach ist, gehört eine gute Auswahl des Sprühorts inklusive eine leistungsfähige Airbrush Absauganlage hinzu. Ein windgeschützter Carport oder gut belüftete Garage sind solche Beispiele, die gleichzeitig für die Staubfreiheit sorgen sollen und müssen.
In 4 Schritten mit Airbrush Lackieren (Anleitung)
Es folgen nun nachstehend 4 wesentliche Schritte, die besonders beim Custom Painting mit Motorhauben und Motorradtanks zur Anwendung kommen müssen, damit die Ergebnisse perfekt und haltbar sein werden.
Schritt 1: Untergrund vorbereiten
Bezüglich des Untergrunds gilt es, dass du diesen anschleifen und zuvor auch noch rostfrei machen musst, falls er Erosionen aufweist. Ansonsten reicht an dieser Stelle ein feines Schleifpapier aus.
Anschließend musst du den Untergrund nochmals durch Abwaschen fettfrei und am besten durch den Luftdruck deiner Airbrush Pistole staubfrei machen.
Schritt 2: Malgrund grundieren
Der Maluntergrund muss unbedingt grundiert werden, denn das ist die Versieglung für das Metall und eine helle Basis für die Airbrush Acrylfarbe, an der sie besser haften bleibt und gleichzeitig sichtbarer erscheint.
Hierzu kannst du eine spezielle weißliche Grundierung für Metalle per Sprühdose auf den Malgrund auftragen. Dazu musst du nicht unbedingt deine Airbrush Pistole in Anspruch nehmen und hier ggf. schon eine Verstopfung provozieren.
Schritt 3: Airbrush Motive auftragen
Nach einer ausreichenden Trocknungszeit je nach Herstellerangabe kannst du dann mit deinem Motiv beginnen und zum Abschluss bringen. Denke dabei immer daran, dass du nur die losen Schablonen und keine Airbrush Klebefolien nutzt. Die Gefahr des Abreißens der Farbe ist ansonsten sehr wahrscheinlich.
Neben den fertigen kannst du auch individuelle Schablonen mit einem Architekten Papier kreieren und ausschneiden. Zum Fixieren haben sich kleine und große Magnete bewährt, die du relativ nahe am Sprühbild festmachst.
Dennoch wirst du immer auch deine andere freie und unterstützende Hand benötigen, damit sich tatsächlich kein Sprühnebel unterhalb der losen Schablonen bildet.
Schritt 4: Klarlack auftragen
Bezüglich des Klarlacks solltest du wie angesprochen den Teil entweder an eine Autolackierer abgeben oder doch zu einer Spritz- und Lackierpistole wechseln.
Machst du es dann selbst, musst du oftmals zwei Lagen auftragen, damit die Schutzschicht komplett und ausreichend ist.
Das mehrfache Aufsprühen ist im Übrigen immer besser als etwaige Laufnasen zu erhalten, die du sehr schlecht wieder weg bekommst. Denn dabei wirst du oftmals das Airbrush Motiv in Mitleidenschaft ziehen.
Nach einer entsprechenden Trocknungszeit, die sich nach dem Hersteller des Klarlacks richtet, aber dennoch zur Sicherheit mindestens 1 Tag betragen sollte, kannst du deine Motorhaube endlich wieder anbauen.