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Lackierpistole Aufbau: Teilebeschreibung und Erklärung

Nachstehend geht es um die Lackiertechnik und insbesondere um die Lackierpistolen. In diesem Bereich hat es im Laufe der Jahre ständige Weiterentwicklungen gegeben. Zunächst soll es darum gehen, den Grundaufbau einer Lackierpistole zu erklären. Anschließend wird darauf hingewiesen, welche Unterschiede es gibt und wo die jeweiligen Pistolen speziell eingesetzt werden.

Was ist eine Lackierpistole?

Mit einer Lackierpistole kannst du Lackmaterialien aller Art, Grundierungen oder Lasuren auf Untergründen großflächig auftragen. Deswegen eignet sie sich in einer Lackiererei, Tischlerei oder anderen Industriezweigen.

Sie hat gegenüber Pinseln und Rollen den Vorteil, dass sie schneller und gleichmäßiger die flüssigen Materialien aufträgt. Zudem kommt sie mit ihrem Sprühnebel oftmals dorthin, wo Alternativen ihre Schwierigkeiten mit einer vollständigen Applikation haben.

Für Neulinge in diesem Bereich empfehlen wir gerne dieses Lackierpistole-Set:

Aufgrund solcher Vorzüge hat sie zunehmend auch im privaten Bereich Einzug gehalten, um dort große Flächen aus Metall, Holz oder sogar Wände aufzutragen.

Unterschiede gibt es im Wesentlichen bei den Düsengrößen, die du jeweils für andere Lacke einsetzen solltest. Diese richten sich immer nach der Viskosität der Lacke beziehungsweise Grundierungen. Die Grundregel ist dabei: Je dickflüssiger das Medium ist, desto größer muss die Düse sein.

Aufbau einer konventionellen Lackierpistole: Teilebeschreibungen

Nachstehend soll dir ein Überblick helfen, wie eine klassische Lackierpistole und ihre Einzelteile beim Lackieren funktionieren. Dabei geht die Beschreibung von oben bis nach unten einer standardisierten Pistole mit Fließtrichter vor:

  • Verstellbare Tropfsprerre: Sie sitzt auf einem abschraubbaren Kunststoffbecher, damit beim Hantieren keine Farbe heraustropft.
  • Wechselbarer Kunststoffbecher für die Farbe: Hier füllst du die Farbe ein. Er ist leicht auf das Pistolengehäuse aufzuschrauben und damit auch schnell wechselbar.
  • Auswechselbares Lacksieb: Zwischen dem Pistolenkörper und dem Kunststoffbecher gibt es unten seitig einen Lacksieb, um grobe Verunreinigungen oder Ausflockungen vor der Verwendung heraus zu sieben.
  • Stufenlose Materialmengenregulierung: Sie sitzt ganz hinten am Pistolenkörper. Sie ist eine Regulierungsschraube, mit der du die Zufuhr des Materials aus dem Kunststoffbecher erhöhen oder reduzieren kannst.
  • Düse und Nadel: Farbdüse und Farbnadel ist eine Einheit und sitzt vorne (Düse) beziehungsweise reicht in den Körperkern (Nadel) hinein. Mittels dieser beiden Elemente und dem Luftdruck kommt die Farbe tatsächlich erst im Sprühnebel heraus.
  • Stufenlose Flach- und Rundstrahlregulierung: Sie liegt in der Mitte und du kannst sie dort mittels Schraube regulieren, sodass der Sprühstrahl eher rund beziehungsweise flach (breit) herauskommt.
  • Nadeldichtung auf Teflon: Die Nadeldichtung ein Zurücklaufen von Farbe verhindern.
  • Gehäusekörper: Dies ist der Hauptteil, in dem alle Komponenten angebaut beziehungsweise integriert sind.
  • Abzugsbügel: Mit diesem betätigst du die Pistole, sodass die Druckluft zugeführt wird und der Sprühstrahl herauskommt.
  • (Drehbarer) Luftanschluss: An diesem Luftanschluss koppelst du den Luftschlauch mit der Pistole.

Unterschiede im Aufbau anderer Spritzpistolen

Es gibt mittlerweile viele Spritzpistolen, die sich auf unterschiedliche Methoden berufen und die du jeweils für diverse Lacke und Anwendungen entsprechend vorteilhaft einsetzen kannst. Nachstehend folgen die bisher gängigsten Gruppen von Spritzpistolen.

HVLP Lackierpistole Aufbau:

Aus der Pistole kommt ein hohes Volumen (HL) bei gleichzeitig wenig Druck (LP) heraus. Also hier kommt viel Farbe bei wenig Druckzufuhr heraus. Die Farbzerstäubung ist etwas grob. Dafür ist aber die Übertragungsrate, also wie viel Lack auf den Malgrund tatsächlich auftrifft, sehr hoch. Das garantiert perfekte und bündige Lackierungen.

Wie du eine HVLP Lackierpistole für deinen Anwendungszweck in wenigen Schritten richtig einstellst, siehst du hier. Der Nachteil ist der höhere Luftverbrauch, den die Pistole aus dem Kompressor als Eingangsdruck benötigt.

Eine bewährte HVLP Lackierpistole unserer Meinung nach ist diese:

Die Pistole sieht im Prinzip vom Design und Aufbau so aus, wie es soeben beschrieben wurde. Hiermit kannst du generell sehr gut konventionelle Basislacke und insbesondere Wasserlack verarbeiten.

LVLP Lackierpistole Aufbau:

Die LVLP-Technik entstammt der HVLP-Technik und ist sozusagen eine Weiterentwicklung. Hierbei wurde der Flachstrahlkopf insoweit verändert, als der Eingangsdruck um circa 30 bis 40 % reduziert werden kann. Ansonsten ähnelt der Aufbau einer HVLP Lackierpistole.

Sie verbraucht deutlich weniger Luft und die Betriebskosten werden ebenfalls zu circa 40 % geringer, denn eine Erzeugung von Pressluft ist der größte Energiekostenfaktor der gesamten Technik.

Durch das Verfahren reduziert sich der Farbnebel sowie Farbrückprall. Die Zerstäubung ist allerdings etwas grober. Deswegen wirst du sie vorzugsweise im Hobby- und Privatbereich vorfinden.

Gepriesen und viel genutzt wird diese LVLP Lackierpistole:

Wie du eine LVLP Lackierpistole für deinen Anwendungszweck in wenigen Schritten richtig einstellst, siehst du hier.

Airless-Spritzpistole Aufbau:

Die Airless-Spritzpistole hat ein etwas anderes Aussehen, welches zugleich das unterschiedliche Techniksystem der Pistole symbolisiert. Es wird nämlich mit deutlich mehr Druck und nur der Zerstäubung des Materials gearbeitet. Die Zerstäubung gelingt mittels des höheren Drucks zwischen circa 150 und 200 bar.

Oftmals hat die Airless-Spritzpistole einen größeren Griff für vier Finger mit besserem Halt, einen Bügel zum Schutz der Finger und eine besondere Schutzkappe für die Düse.

Durch diese Technik ist es dir erlaubt, sowohl Lacke als auch grobes sowie emulsionsartiges Material für Wände beispielsweise aufzutragen, welches mit anderen Pistolen aufgrund der Verstopfungsgefahr der Düsen nicht möglich wäre.

FAQ: Häufige Fragen zu Lackierpistole Aufbau beantwortet

Grundsätzlich sind die etablierten Spritzpistolen mit einer HVLP- oder auch LVLP-Technik für Anfänger zu empfehlen. Denn sie funktionieren sehr einfach in ihrer Bedienung und nutzen die gängigen Kompressoren, die oftmals bereits in jedem Haushalt zum Aufpumpen oder Sprüh-Reinigen vorhanden sind.

So entfällt die Einarbeitung lediglich auf das Mischen der Farben, der Bedienung der Spritzpistole im Allgemeinen und dem nachstehenden Reinigen derselben.

Der manuelle und automatische Aufbau unterscheidet sich je nach Einsatzgebiet. Wenn es um das individuelle Sprühen geht, werden sicherlich die manuellen Pistolen ihren Vorteil haben. Gerade zu Hause oder bei kleineren sowie individuelleren Kundenaufträgen wird sie hier vorwiegend in Anwendung sein.

In der Serienfertigung wirst du hingegen zunehmend den automatischen Aufbau vorfinden. Hier ist die Technik schneller und es geht um eine ständige und gleichbleibende Lackierung beziehungsweise Grundierung.